Biotechnologische Verfahren können Cannabinoide aufschlüsseln, so ein Bericht

Biotechnologische Produktionsverfahren können pharmakologische Profile und potenzielle Wirkungen von Cannabinoiden enthüllen, die in Cannabis nur in geringen Mengen vorhanden sind, heißt es in einem neuen Bericht des deutschen nova-Instituts.

Der Bericht richtet sich an Experten in der Pharma- und Biotech-Industrie und ist ein Leitfaden für die komplexe Synthese von Cannabinoiden und moderne Produktionsmethoden, so nova in einer Pressemitteilung.

Der 142-seitige Bericht „Production of Cannabinoids via Extraction, Chemical Synthesis and Especially Biotechnology – Current Technologies, Potential & Drawbacks and Future Development“ (Herstellung von Cannabinoiden durch Extraktion, chemische Synthese und vor allem Biotechnologie – Aktuelle Technologien, Potenziale & Nachteile und zukünftige Entwicklungen) schlägt eine gezielte biotechnologische Synthese als Weg vor, um an mehr der derzeit bekannten 120 verschiedenen Cannabinoide zu gelangen, die hauptsächlich aus Cannabis sativa – dem Industriehanf – stammen.

Verschiedene Wege

Die biotechnologische Herstellung von Cannabinoiden kann auf viele verschiedene Arten erfolgen: In Eukaryoten, wie Pflanzen, Algen, eukaryotischen Zellkulturen und Hefe, aber auch in Prokaryoten, wie Bakterien, oder in enzymatischen zellfreien Systemen. Die natürliche Cannabinoid-Synthese in Cannabis sativa erfolgt über ein komplexes Stoffwechselsystem, das Enzyme, Produkte und Zwischenprodukte aus drei verschiedenen Stoffwechselwegen miteinander verbindet, heißt es in dem Bericht.

Laut Nova stellen 17 der 59 befragten Unternehmen Cannabinoide mit Hilfe der Biotechnologie her. Vierzehn von ihnen gaben an, dass sie Hefe-, Algen- oder bakterielle Systeme verwenden, während drei zellfreie Systeme entwickelt haben, so nova.

Kombinierte Optionen

Der Bericht befasst sich mit den Vor- und Nachteilen der Pflanzenextraktion, der chemischen Synthese und der biotechnologischen Cannabinoid-Produktion sowie mit den potenziellen Synergien, die sich zwischen diesen drei Produktionsoptionen ergeben könnten. Der Bericht enthält auch eine ausführliche Beschreibung der pharmakologischen Wirkungen, des therapeutischen Potenzials und der medizinischen Anwendungen von Delta-9 THC und CBD und gibt einen Überblick über den EU-Rechtsrahmen für Cannabinoide.

Hauptautoren des Berichts des nova-Instituts sind die Biotechnologie-Experten und Ärzte des nova-Instituts, Dr. Pia Skoczinski und Dr. med. Franjo Grotenhermen, sowie die Wissenschaftler des nova-Instituts. Franjo Grotenhermen, sowie der Chemiker Dr. rer. nat. Bernhard Beitzke, ein langjähriger Berater der European Industrial Hemp Association.

Der Preis für den Bericht liegt bei 2.000 Euro.