Eine Initiative, die in Italien im Gange ist, wird nach Möglichkeiten suchen, Innovationen zu verbreiten, um den Hanfanbau und die Produktion in Sizilien voranzutreiben.
„Hemp of Sicily“, eine Arbeitsgruppe bestehend aus dem Extraktionsspezialisten Canapar, der Universität Catania, dem Nationalen Forschungsrat Italiens (CNR) und sechs lokalen landwirtschaftlichen Betrieben, leitet Multicanapa, ein Projekt zur ländlichen Entwicklung, das vom italienischen Staat und dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums der EU kofinanziert wird.
„Multicanapa ist der Beweis dafür, dass für greifbare Ergebnisse und die Entwicklung innovativer Technologien die gezielte Zusammenarbeit verschiedener Interessengruppen notwendig ist“, sagt Sergio Martines, CEO von Canapar, dem federführenden Unternehmen des Projekts.
Regionale Lieferketten
Die Initiative wird innovative Lösungen erforschen, um die Entwicklung diversifizierter, integrierter regionaler Lieferketten „im Hinblick auf wirtschaftliche, energetische und ökologische Nachhaltigkeit“ zu unterstützen, so die Konzerne in einer Pressemitteilung. Das Projekt ist Teil eines Szenarios, in dem Sizilien zu einem hochmodernen Hanfproduktionszentrum in Europa werden kann, sagte Paolo Guarnaccia, Professor an der Universität Catania.
„Hanf ist eine Pflanze der sizilianischen Kulturtradition, deren Produkt hauptsächlich für den Textilsektor bestimmt war“, sagte Cristina Patanè, Senior Researcher am CNR. „Die Diversifizierung seiner Verwendung in Produkten wie Lebensmitteln … würde die Einführung von Hanf in die Agrar- und Lebensmittelkette ermöglichen, was zur Wiederbelebung dieser Kulturpflanze beiträgt und ein mögliches Antriebsinstrument für kleine und mittlere Unternehmen darstellt, die im Agrar- und Lebensmittelsektor in Sizilien tätig sind.“
„Die neuen Grenzen des Hanfanbaus, die sich durch die Produktion von Samen, Öl, Mehl und funktionalen Produkten ergeben, haben das Interesse der sizilianischen Landwirte neu geweckt“, sagte Luciano Cosentino, Professor für Agronomie und Kräuterpflanzen an der Universität Catania. Cosentino sagte, dass die Forschung zum Hanfanbau, die an der Universität seit zehn Jahren betrieben wird, in den Dienst des Multicanapa-Projekts gestellt wird.
Spezifische Ziele des Multicanapa-Projekts sind:
- Die Sorten von Industriehanf zu identifizieren, die sich am besten an die klimatischen Bedingungen im Mittelmeerraum anpassen;
- Erforschung von Erntetechniken sowohl für moderne als auch für traditionelle Hanfsorten;
- Etablierung der besten agronomischen Praktiken, um den Transformationsprozess zu optimieren und die Qualität der Produktion zu erhöhen;
- Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit durch nachhaltige Anbaupraktiken und Begünstigung der Produktion von Fruchtfolgepflanzen;
- Dokumentation der wirtschaftlichen und ökologischen Nachhaltigkeit der Lieferkette.
Viele Teilnehmer*innen
„Hemp of Sicily“, die operative Gruppe, ist in der Europäischen Innovationspartnerschaft, die sich auf landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit konzentriert.
Weitere Teilnehmer*innen des Multicanapa-Projekts sind das Ministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Umwelt sowie das Institut für Bioökonomie (IBE). Die sechs teilnehmenden lokalen landwirtschaftlichen Betriebe sind Agribioconti di Conti M. Sebastiano, Alfio Cavalli farm, Sammartino Giuseppe farm, Grimaldi farm in Nixima Caterina, Iudica F&S und Palma farm sowie das landwirtschaftliche Unternehmen Agrobiofert.