Studie zeigt: Hanfpflanzen verbessern Weinqualität und Böden in neuseeländischen Weinbergen

Laut einer neuseeländischen Studie hat sich die Qualität von Wein, der aus mit Hanf bepflanzten Trauben gewonnen wurde, verbessert, und die Anwesenheit von Hanfpflanzen hat den Boden im Weinberg verbessert.

Die dreijährige Studie der Winzerin Kirsty Harkness und des Weinbauforschers Mark Krasnow hat gezeigt, dass Hanf eine brauchbare Deckfrucht für neuseeländische Weinberge ist, weil er die Bodenverdichtung mindert und dem Boden organische Stoffe zuführt.

Hanf bietet außerdem eine potenzielle zweite Einkommensquelle für Weinbauern und kann vor den Trauben geerntet werden, heißt es in dem Forschungspapier.

Andere Beikulturen scheiterten

Die in der Weinbauregion Marlborough durchgeführte Studie zeigte, dass Hanf in den Sauvignon-Blanc-Weinbergen ohne Bewässerung Wurzeln schlug, während andere Beikulturen nicht gediehen. Die Weinregion Marlborough befindet sich im Norden der Südinsel Neuseelands.

„Dies ermöglichte es dem Hanf, über die Saison hinauszuwachsen und Kohlenstoff zu binden“, heißt es in der Studie. Zudem konnten die Hanfpflanzen in den Radspuren der Traktoren wachsen und tiefe Pfahlwurzeln entwickeln, die die Bodenverdichtung verringern – ein großes Problem in Weinbergen. Die Verdichtung kann schädlich sein, weil sie die Wurzeln der Reben zu ersticken droht.

„Die Tatsache, dass Hanf nicht mit den Reben konkurriert, sondern einen positiven Einfluss auf die Böden und die Weine hat, ist sehr aufregend“, sagte Harkness gegenüber New Zealand Wine Grower, dem Magazin des neuseeländischen Winzerverbands, und wies darauf hin, dass der Saft der an den Hanf angrenzenden Trauben eine größere Population einheimischer Hefen aufwies und einen hochwertigeren Wein ergab als der Saft von Reben, die getrennt von den Hanfpflanzungen angebaut wurden.

Langfristige Vorteile

Die Böden der Weinberge waren reicher an organischer Substanz und Gesamtkohlenstoff, was sich langfristig positiv auf die Gesundheit und Fruchtbarkeit der Böden auswirkt, so die Ergebnisse der Studie. „Die Unterschiede waren in einer Tiefe von 40 bis 80 cm besonders ausgeprägt, was darauf hindeutet, dass Hanf die Bindung von Kohlenstoff in tieferen Bodenschichten ermöglicht als andere Deckfrüchte“, heißt es in der Studie.

Laut Krasnow könnte Hanf in Kombination mit anderen Bodendeckern – wie Klee für Stickstoff und Buchweizen für nützliche Insekten – dazu beitragen, dass Weinberge mit weniger Aufwand bessere Trauben produzieren und gleichzeitig Kohlenstoff binden. Eine gemischte Rasendecke mit Hanf könnte die Traubenqualität verbessern, Wasser sparen, bienenfreundlich sein, weniger Diesel verbrauchen und letztlich die Gesamtkosten senken, so Krasnow.