Italienisches „Öko-Leder“ neueste Verwendung für Hanffaser-Staub

Italienisches vaganes Leder Napee aus Hanf Staub

Italienische Entwickler haben Napee vorgestellt, ein „Öko-Leder“-Textil, das Hanfabfallpulver enthält, bei dessen Herstellung keine giftigen Lösungsmittel verwendet werden, das recycelbar ist und einen negativen CO2-Fußabdruck hat.

Die Entwickler Alessandro Fabbri und Giuseppe Guido sagten, dass Napee das erste zu 97% grün beschichtete Gewebe aus einem Biopolymer auf Basis natürlicher Öle mit 20-30% Hanf sei.

Das gebundene Gewebe wird hergestellt, indem Staub, der bei der Entschalung von Fasern entsteht, zu Biopolymeren hinzugefügt wird, die dann auf eine Textilunterlage aufgetragen werden. Das Ergebnis ist eine Mischung aus Pflanzen und Harzen, die die Druck-, Trommel- und Prägeprozesse zu einem endgültigen Kunstlederprodukt durchlaufen kann, das seine Atmungsaktivität beibehält.

Fortschrittliche Prozesse

Die Entwickler arbeiten mit Auftragnehmer*innen zusammen, die eine fortschrittliche Technologie für die Textilproduktion einsetzen, bei der keine herkömmlichen, umweltschädlichen Lösungsmittel verwendet werden; außerdem sind die im Prozess verwendeten Polymere der neuen Generation teilweise biologisch abbaubar.

Die Forschung des Unternehmens zielt nun darauf ab, Biopolymere zu entwickeln, die direkt aus Hanf hergestellt werden, um eine zirkulare Lieferkette zu schließen, die durchgehend CO2 absorbiert. Die Entwickler untersuchen auch die Möglichkeit, ein Basalt-Filamentgarn in das Material einzubringen, das das Öko-Leder feuerfest machen würde.

Fabbri experimentiert seit 2006 mit nachhaltigen Textilien, mit dem Ziel, aus Abfallmaterial alltägliche Gebrauchsgegenstände zu entwickeln. Guido, ein ehemaliger Militäroffizier, Direktor einer Theatergruppe und Handelsvertreter in der Modebranche, hat sich ebenfalls mit nachhaltigen Materialien beschäftigt.

Ziel: lokale Lieferkette

Die Partner sagen, dass sie Hanf aus ganz Italien beziehen, aber ein lokales, zirkulares Lieferkettenmodell entwickeln, das die Notwendigkeit von Transporten minimiere.

Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben Gespräche mit APM Automotive, Frankreich, geführt, das bereits Hanffasern in Komponenten für Kunststoff-Autoteile verwendet, sowie mit Vertreter*innen der Modeindustrie über den Finanzier Furio Piermarioli, der zu den Geldgebern gehört.

Die vielversprechendsten ersten Anwendungen für den Stoff sind als Ersatz für Leder und Kunstleder in der Bootsindustrie, bei Taschen und Accessoires, Schuhen und Polstermöbeln, sagte das Unternehmen.

Berichterstattung: Canapa Industriale