Das ghanaische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das den Markt für Industriehanf und medizinisches Cannabis öffnen könnte.
Das Parlament stimmte Anfang des Monats für die Maßnahme, die offiziell als Narcotics Control Commission Amendment Bill 2023 bezeichnet wird und nun auf die Unterschrift von Präsident Nana Akufo-Addo wartet, um Gesetz zu werden. Es gibt keinen offiziellen Zeitplan dafür, wann der Präsident eine Entscheidung treffen wird.
Nach den vorgeschlagenen Bestimmungen des Gesetzentwurfs wäre das Innenministerium des Landes für die Lizenzvergabe zuständig, mit separaten Genehmigungen für Anbau, Vertrieb, Verarbeitung, Verkauf, Import und Export.
Die Maßnahme würde den THC-Grenzwert für Hanf auf 0,3 % bezogen auf das Trockengewicht festlegen. CBD wird vermutlich nicht frei verkäuflich sein, könnte aber als Medikament erhältlich sein.
Wichtiger Fortschritt
Der Schritt markiert einen wichtigen Schritt in Ghanas Bemühungen, sich an die internationalen Reformen der Cannabisgesetze anzupassen, die vom Gesetzgeber als Priorität für 2020 festgelegt wurden.
In diesem Jahr verabschiedete das Parlament das Betäubungsmittelkontrollgesetz (Narcotics Control Commission Act, NCCA), das die Verwendung von Cannabis für medizinische und industrielle Zwecke legalisierte und die Aufsicht der zum Innenministerium gehörenden Betäubungsmittelkontrollbehörde (Narcotics Control Board, NACOB) übertrug.
Das NCCA wurde jedoch von Interessengruppen kritisiert und später vom Obersten Gerichtshof des Landes für verfassungswidrig erklärt, da es keine parlamentarische Debatte gab.
Strategie in Aussicht gestellt
Die ghanaischen Interessengruppen haben Hanf als eine Methode zur Sanierung der Umwelt und zur Erzielung von Steuern propagiert. Ein Bericht chinesischer Forscher, der sich auf eine 2021 durchgeführte Studie stützt, legt nahe, dass das Land Hanf als Rohstoff für den Export anbauen und einige Halbfertigprodukte für den heimischen Markt herstellen kann.
Hanf könnte die schwächelnde Textilindustrie Ghanas wiederbeleben, die in den letzten Jahren nachgelassen hat, was eine Chance für Faserhanf als Fruchtfolgepflanze darstellt, so der Bericht.
Nach Angaben der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) macht die Landwirtschaft in Ghana mehr als 50 % des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des Landes aus und trägt zu mehr als 40 % der Exporteinnahmen bei.