“Vertragserfüllungs-Gewährleistung” neueste Anwendung von KI in der Hanfindustrie

William Whatley, Hempliance Mitgründer & Chef-Designer

Ein US-amerikanisches Unternehmen hat eine Blockchain-basierte digitale Entwicklungsstrategie für die Hanf-Lieferkette veröffentlicht. Die Technologie, Hempliance 3.0, verfolgt die Lieferkettentransparenz für Hanfkulturen durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI).

Die Software des Unternehmen Hempliance Inc. mit Sitz in Austin, Texas verknüpft detaillierte Daten der Landwirte über Pflanzenwachstum und Labortestergebnisse, und stellt Reisemanifeste und Transport-Dokumente von Hanflieferungen zu ihren Zielorten bereit.

Compliance-Sicherungen

„Wir haben Hempliance 3.0 auf den Markt gebracht, um die Vertragseinhaltung für Landwirte und Transporteure zu gewährleisten, Käufer mit Verkäufern zu vernetzen und die Ernteerträge von Hanf zu verbessern, indem wir künstliche Intelligenz und maschinelles Lernen einsetzen, die landwirtschaftliche Forschungs- und Bildungsinitiativen unterstützen“, sagte Hempliance-CEO Kenneth Benbow in einer Pressemitteilung. Künstliche Intelligenz kann helfen, Trends und häufige Probleme schneller zu erkennen und die Planung zu unterstützen, sagte das Unternehmen.

Eingebaute QR-Codes in der App des Unternehmens identifizieren jede Charge von Industriehanf in unveränderlichen Blockchain-Aufzeichnungen für den Lebenskettennachweis, die Verfolgung von Erntedetails und die Sicherstellung einer präzisen GPS-Position, wenn Proben für Labortests und Verkäufe eingereicht werden.

Tech-Unterstützung für Landwirte

Die Neuerungen in Hempliance 3.0 zielen darauf ab, Farm-Manager und Kooperativen bei der Überwachung mehrerer Standorte durch ein Dashboard zu unterstützen, das auf die spezifischen Bedürfnisse von ForscherInnen an Universitäten und landwirtschaftlichen Beratungsstellen zugeschnitten ist, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet, um Pilotprogramme zu entwickeln, die darauf abzielen, die Produktivität und den Ertrag pro HA zu steigern.

Die Software wurde von Technologie-Veteran William Whatley, Mitbegründer und Chefdesigner von Hempliance, entwickelt. Whatley studierte Informatik an der University of Texas, Austin, und der Texas State University und diente in der Marine in einer Such- und Rettungsstaffel, die auf der U.S.S. Nimitz eingesetzt wurde.

Zugriff in Echtzeit

Weitere Funktionen von Hempliance 3.0:

  • Landwirtschaftliche Daten der Höfe über Wachstumszyklen werden permanent in der Datenbank der Anwendung erfasst und verarbeitet.
  • Die neue Komponente „HempRoad“ ermöglicht detaillierte lokale Foto- oder Videoaufnahmen, die die Landwirte schützen und das Risiko einer falschen Identifizierung bei routinemäßigen Polizeikontrollen verringern.
  • Ein Dashboard mit Echtzeit-Zugang ermöglicht, dass live Bilder und Daten des Hanf-Wachstumszyklus für mehrere Standorte eingesehen werden können. Landwirte können für die Zusammenarbeit mit u.a. folgenden Partnerinnen Zugriffsberechtigungen erteilen: Betriebsleitern, Laboren, landwirtschaftlichen Genossenschaften, Forschern, Beratungsstellen, Käufern und Interessenten sowie Verbänden der Agrarindustrie.
  • Das System ist für über 10 Millionen Benutzer ausgelegt.
  • Die Feldeinsatz-Apps stehen im Apple App Store und bei Google Play zum Download bereit und funktionieren auf jedem GPS-fähigen Gerät, einschließlich Smartphones, Tablets und Laptops.

Andere AI-Projekte

Künstliche Intelligenz wird zunehmend in der gesamten industriellen Hanf-Wertschöpfungskette eingesetzt, um die Effizienz zu steigern, die Produktion zu erhöhen, Transparenz zu schaffen und letztendlich qualitativ hochwertige Endprodukte zu erzeugen:

  • Ein Hanfanbaukonsortium in der italienischen Region Apulien setzt eine digitale Plattform von xFarm, einem Schweizer „Smart Farming“-Entwickler, ein, die den Betrieb vom Feld über die Fabrik bis zur Baustelle optimiert. Das System bildet die Grundlage für Qualitätszertifizierungsstandards an allen Punkten der Lieferkette und nutzt Funktionen wie Bewässerungssensoren und Satellitenkarten zur Überwachung der Hanffelder sowie ein digitales Managementsystem in der Verarbeitungs- und Produktionsphase.
  • Das polnische Start-up-Unternehmen Green Cube Solutions hat eine Reihe von KI-Tools entwickelt, die der Überwachung der Ernte, der Ertragsoptimierung und dem Management von Hanffeldern im Freien dienen. Die integrierte End-to-End-Plattform hilft den Landwirten von der Bodenvorbereitung über die Ernte bis hin zum Produktvertrieb. Sie nutzt Satelliten- und Drohnenbilddaten, die von einem Deep-Learning-Algorithmus unterstützt werden, um die Gesundheit und den vegetativen Zustand jeder einzelnen Pflanze zu überwachen.
  • Der australische Bundesstaat Victoria unterstützt Hanf-Anbauversuche im Rahmen eines bestehenden „Smart-Farm“-Projekts, bei dem modernste Technologie eingesetzt wird, um elektronische Daten entlang der landwirtschaftlichen Wertschöpfungskette zu sammeln, zu speichern, zu analysieren und weiterzugeben, mit dem Ziel, die Verarbeitungsmöglichkeiten zu verbessern.
  • Der chinesische CBD-Hersteller Renhe Pharmaceuticals Co., Ltd. entwickelt einen Logistikpark für intelligente Medikamente und baut ein F&E-Zentrum als Teil einer ~9 Millionen Euro (~10,5 Millionen Dollar) teuren Initiative. Andere chinesische Unternehmen erforschen Erkennungstechnologien und intelligente Fertigung.
  • Die südkoreanische Regierung hat die Provinz Nord-Gyeongsang zur „Special Industrial Hemp Free-Zone“ ernannt, mit dem Ziel, sie zu einem Zentrum für intelligente Landwirtschaft und biobasierte Hightech-Industrie zu machen.

Die in Toronto ansässige Canadian Industrial Hemp Corporation entwickelt „Smart Stalk“, ein KI-gesteuertes, fortschrittliches System zur Verarbeitung und Optimierung von Hanfstängeln, das nach Angaben des Unternehmens die Stückkosten der Entschalung um mehr als 45 % senken und gleichzeitig eine größere Produktionsflexibilität bieten kann.